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Arbeiten

Gedichte


...und hier gibt's drei kleine Leseproben.




Da küssten sich zwei

Da küssten sich zwei und waren verlegen,
dann küssten sich drei, das war sehr verwegen,
dann küssten sich vier, ich glaube es war hier,
dann küssten sich fünf in Socken und Strümpf,
dann küssten sich sechs und kurz darauf sieben,
auch dabei ist es dann nicht geblieben,
es küssten sich acht mit Liebe und Macht,
dann küssten sich neun, nur um sich zu erfreun,
dann küssten sich zehn, jeder konnte es sehn,
dann küssten sich elf und kurz darauf zwölf,
so ging es dann weiter und weiter und weiter,
es war unglaublich, sehr lustig und heiter,
es küsste sich der ganze Planet,
um den ja auch der Mond sich dreht,
auch dort fing man zu küssen an,
es küsste die ganze Umlaufbahn,
das ganze Universum begann zu küssen,
aus freien Stücken, ohne Sollen und Müssen,
alle warn glücklich, alle warn frei,
ich seh's an deinem Grinsen: du warst auch dabei!

Moorfrosch und Reiher

Ein Moorfrosch kroch zum Weiherrand,
an dem ein grauer Reiher stand.
Wie freute sich der Reiher da,
als er den Frosch so kommen sah.

Der Frosch jedoch senkte den Blick
und kroch schnell ins Wasser zurück.
So konnte er dies Mal vermeiden,
worunter oft die Wesen leiden:

Was für den einen Glück bedeutet,
weil er das, was er wünscht, erbeutet,
ist für den andern eine Qual,
höchst unerfreulich bis fatal.

So flieht der Moorfrosch,
jagt der Reiher,
zu allem lächelt still
der Weiher.


Worte, Worte

Worte, Worte,
kommt herbei,
zaubert, zaubert,
macht mich frei.

Worte, Worte
tretet ein
erklärt mich,
lasst mich nicht allein

Worte, Worte,
seid mir Freund,
damit im Dunkel
Licht erscheint

Worte, Worte,
ihr Zerstörer,
ihr Erklärer,
ihr Betörer,

lasst mich bitte
nicht im Stich,
ohne euch
wär's fürchterlich.

Worte, Worte,
kommt herbei,
zaubert, zaubert,
macht mich frei.